Komponistenporträt zu Ehren von Nikolaus Brass
Newsletter vom 20.11.2024
Das Komponistenporträt des Orff-Zentrums München ist diesmal Nikolaus Brass gewidmet, der vor Kurzem seinen 75. Geburtstag feiern konnte.
Sehr geehrte Damen und Herren,
das Komponistenporträt des Orff-Zentrums München ist diesmal Nikolaus Brass gewidmet, der vor Kurzem seinen 75. Geburtstag feiern konnte.
Ursprünglich Mediziner, studierte Brass bei Peter Kiesewetter in München, Michael Bayer in Berlin und Helmut Lachenmann in Hannover. Sein umfangreicher Werkkatalog verzeichnet Vokal-, Orchester- und Kammermusik sowie seit einiger Zeit auch Beiträge für das Musiktheater; zahlreiche Rundfunkproduktionen und CD-Veröffentlichungen belegen eindrucksvoll das anhaltende Interesse an seiner Musik. Auf dem Programm des reinen Klavierabends stehen neben Werken von Nikolaus Brass (darunter eine Uraufführung) Kompositionen von Franz Liszt und Arnold Schönberg – beide zu ihrer Zeit und auf jeweils ganz eigene Weise Visionäre und Vorreiter der musikalischen Entwicklung. Hinter der Abfolge der Stücke verbirgt sich eine genau kalkulierte Dramaturgie, die vielfältige (Sinn-) Bezüge zutage treten lässt. Die Gestaltung des Porträtkonzerts liegt ganz in den Händen des international renommierten und gefragten Pianisten Jean-Pierre Collot, eines ausgewiesenen Spezialisten für neue Musik.
Ein Gespräch zwischen Collot und Brass ergänzt auf ideale Weise das Konzert.
Dr. Thomas Rösch
Direktor Orff-Zentrum München
Mittwoch, 27. November 2024, 19 Uhr
Komponistenporträt I Zu Ehren von Nikolaus Brass
Franz Liszt (1811-1886)
Invocation aus: Harmonies poétiques et religieuses (1853), Nr.1 nach Alphonse de Lamartine
Nikolaus Brass (*1949)
Lieder auf der Flucht (1983) nach dem gleichnamigen Gedichtzyklus (1956) von Ingeborg Bachmann
Franz Liszt
Ave Maria aus: Harmonies poétiques et religieuses, Nr. 2
Franz Liszt
Bénédiction de Dieu dans la solitude aus: Harmonies poétiques et religieuses, Nr. 3
Nikolaus Brass
Undine geht (2014) nach der gleichnamigen Erzählung (1961) von Ingeborg Bachmann
Jean-Pierre Collot im Gespräch mit Nikolaus Brass
Franz Liszt
Pensée des morts aus: Harmonies poétiques et religieuses, Nr. 4
Arnold Schönberg (1874-1951)
Drei Klavierstücke op. 11 (1909)
Nikolaus Brass
Dialoghi d’amore V (2009/10) nach Jacob Böhme – Uraufführung
Jean-Pierre Collot, Klavier
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Jean-Pierre Collot, geboren in Metz, studierte bei Jean-Claude Pennetier, Christian Ivaldi und Jean Koerner an der Pariser Hochschule (CNSM) Klavier, Kammermusik und Klavierbegleitung und schloss sein Studium mit drei 1. Preisen mit Auszeichnungen ab. Von 2003 bis 2017 war er Mitglied im Freiburger ensemble recherche. Als Solist trat er mit bedeutenden Orchestern und Ensembles auf, darunter 2004 unter der Leitung von Pierre Boulez. Eine rege Konzerttätigkeit in Europa, Japan, China und den USA sowie zahlreiche CD-Veröffentlichungen, unter anderem mit Werken von Arnold Schönberg, Karlheinz Stockhausen, Hans-Werner Henze und Wolfgang Rihm, runden sein künstlerisches Schaffen ab. Sein letztes CD-Album Marche fatale mit Werken von Helmut Lachenmann und Beethoven/Liszt (Sinfonie “Pastorale”) zeichnete die französische Musikzeitschrift Classica 2023 mit dem Choc de Classica aus. 2020 erschien der von ihm ins Französische übersetzte und herausgegebene Briefwechsel zwischen der Pianistin Maria Judina und dem Musikologen Pierre Souvtchinsky, im Herbst 2024 seine französische Übersetzung des literarischen Nachlasses von Arnold Schönberg. Jean-Pierre Collot lebt in München.
Nikolaus Brass, geboren in Lindau am Bodensee, studierte zunächst Medizin in München, Glasgow und Berlin. Parallel kompositorische Studien in München (Peter Kiesewetter), Berlin (Michael Bayer) und Hannover (Helmut Lachenmann). Seit 1981 werden seine Werke regelmäßig bei Festspielen aufgeführt. Neben seinem Beruf als Mediziner, den er lange Zeit ausübte, komponierte er zahlreiche Vokal-, Orchester- und Kammermusik, unter anderem im Auftrag des Radio-Symphonieorchesters Stuttgart, des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin, des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, des Münchner Kammerorchesters, der Donaueschinger Musiktage oder der Wittener Tage für neue Kammermusik. Im Herbst 2024 erscheint seine Monographie in der Reihe Komponisten in Bayern und der Bayerische Rundfunk veröffentlicht die Mitschnitte seiner drei bei der musica viva in München vom Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks uraufgeführten Orchesterwerke: In der Farbe von Erde, Der goldene Steig und Der Garten als CD. 2025 werden beim Taschenopernfestival in Salzburg seine Chorszenen für ein Musiktheater (II) uraufgeführt.
Brass war unter anderem mehrere Jahre erster Vorsitzender der Münchner Gesellschaft für Neue Musik (MGNM), von 2021 bis 2024 Direktor der Musikabteilung an der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und bis 2024 Mitglied im Kuratorium der Ernst von Siemens-Musikstiftung.
Seit 2017 lebt Nikolaus Brass wieder in seiner Geburtsstadt Lindau.
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Eintritt: 15 Euro (Ermäßigt: 7 Euro) I Abendkasse eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung I Um Voranmeldung wird gebeten
Orff-Zentrum München
Staatsinstitut für Forschung und Dokumentation
Kaulbachstraße 16 I 80539 München
Telefon: +49 (0) 89 28 81 05 – 0
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