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2024
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Auf der Suche nach seiner eigenen, ganz persönlichen Musiksprache während der 1920er-Jahre verfolgte Carl Orff aufmerksam die Entwicklungen der neuesten Musik, ließ sich daneben aber auch von den alten Meistern inspirieren. Seine Kompositionen aus dieser Zeit wirken historisierend und dennoch aufgrund ihrer kompromisslosen linearen Stimmführung und ihrer Rhythmik zugleich provozierend modern. Im Konzert »Carl Orff und die Moderne II« stellt Peter Tilling Orffs bereits im Jahr 1921 entstandenen »Violenkanon« aus De temporum fine comoedia und die Cantus-Firmus-Sätze von 1929 Kompositionen von Hans Jürgen von der Wense und Birke J. Bertelsmeier gegenüber. Tillings eigene Beiträge (mit einer Uraufführung) basieren einerseits auf einer frühbarocken Sonate von Riccio, andererseits auf einem Klavierstück von Wagner. Auf diese Weise werden überraschende Bezüge zu Orffs Stil und Bearbeitungstechnik erkennbar; darüber hinaus treten seine Querständigkeit zum damaligen Musikbetrieb und damit seine heutige Aktualität deutlich hervor. Es musizieren Mitglieder des reich mit Streichern und Bläsern besetzten ensemble risonanze erranti unter der Leitung von Peter Tilling.
Programm
Carl Orff (1895‒1982)
»Violenkanon« aus: De temporum fine comoedia (1973/1981)
Bearbeitung für Ensemble von Peter Tilling (2024)
Birke J. Bertelsmeier (*1981)
Verwachsen (dritter Satz Suite) für Ensemble (2020)
Carl Orff
Cantus-Firmus-Sätze — Zehn alte Melodien
für Singstimmen oder Instrumente (1929)Es ist ein Ros entsprungen
Christ ist erstanden
Veni creator spiritus
O Lux beata trinitas
Media vita
Mein G’müth ist mir verwirret
Insbruck, ich muß dich lassen
Ach sorg, du mußt zurücke stan
Der grimmig Tod
Ich wolt, daß ich doheime wer
Peter Tilling (*1975)
Fragment — Mirroring für Ensemble (2018/2024) — Uraufführung
nach Giovanni Battista RiccioEin Schatten, schwebend für Ensemble (2018)
nach der Elegie in As-Dur WWV 93 (1881) von Richard Wagner
Hans Jürgen von der Wense (1894‒1966)
Musik für Ensemble I-V (1919)
Bearbeitung für Ensemble von Peter Tilling (2023)ensemble risonanze erranti
Michaela Girardi Violine 1
Annika Starc Violine 2
Meave Whelan Viola
Åsa Åkerberg Violoncello
Konrad Fichtner Kontrabass
Anne Catherine Heinzmann Flöte 1
Aaron Dan Flöte 2
Carlos Andres Lafarga Oboe/Englisch Horn
Olivier Vivares Klarinette
Drew Gilchrist Bassklarinette
Albrecht Scharnweber Kontrabassklarinette
Arlette Probst Fagott
Klaus Steffes-Holländer Klavier
Emilie Jaulmes HarfePeter TillingDirigent/Violoncello
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5. Juni 2024
Liederabend
»Mein Herz ist wie ein See so weit« I Carl Orff und seine ZeitgenossenAuf dem Programm stehen Kompositionen von Carl Orff und einigen seiner bedeutendsten Zeitgenossen: Debussy, Strauss, Schönberg, Strawinsky, Prokofjew, Messiaen, Ullmann, Szymanowski, Saariaho, Korngold und Duparc. Die originelle Zusammenstellung der Werke folgt rein assoziativen Verknüpfungen, die sich aus inhaltlichen, dramaturgischen oder musikalischen Entsprechungen ergeben; sie geleiten die Zuhörerinnen und Zuhörer auf einem gemeinsamen Weg durch die unterschiedlichsten Stilrichtungen und emotionalen Situationen. In Vilnius geboren, studierte Elena Sverdiolaite an der dortigen Litauischen Musik- und Theaterakademie sowie an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien; ab Herbst 2024 ist sie Mitglied im Opernstudio des Theaters Münster. Als Teilnehmerin am Carl-Orff-Gesangswettbewerb im September 2023 erhielt sie die Sonderpreise des Orff-Zentrums und des Richard-Strauss-Instituts – unser Liederabend in München, der am 3. Juni bereits in Garmisch-Partenkirchen zu hören sein wird, ist direkte Folge dieser Auszeichnungen.
Programm
Carl Orff (1895–1982)
Ein Liebeslied, aus: Die ersten fünf Lieder und Gesänge nach Texten von Franz Werfel (1920), Nr. 3
Zwiegespräch, aus: Drei Lieder und Gesänge nach Texten von Klabund (1919), Nr. 1
Aus Zarathustras Nachtlied, aus: Drei Gesänge op. 11 (1911), Nr. 2 (Text von Friedrich Nietzsche)
Mein Herz ist wie ein See so weit, aus: Zwei Lieder nach Texten von Lenau und Nietzsche (1919), Nr. 2
Des Herzens Slüzzelin (Verfasser unbekannt) op. 15 (1912)Richard Strauss (1864–1949)
Drei Lieder nach Gedichten von Otto Julius Bierbaum op. 29 (1895)- Traum durch die Dämmerung op. 29 Nr. 1
- Schlagende Herzen op. 29 Nr. 2
- Nachtgesang op. 29 Nr. 3
Cäcilie op. 27 (1894), Nr. 2 (Text von Heinrich Hart)
Sergej Prokofjew (1891–1953)
Klaviersonate op. 14 (1912), Nr. 2, d-Moll, 3. Satz (Andante)Viktor Ullmann (1898–1944)
Wendla im Garten (1943) (Text von Frank Wedekind)Igor Strawinsky (1882–1971)
Pastorale (1907)Pause
Olivier Messiaen (1908–1992)
Action de grâces, aus: Poèmes pour Mi, Premier Livre (1936/37), Nr. 1 (Text vom Komponisten)Karol Szymanowski (1892–1937)
Der einsame Mond, aus: Sechs Lieder der Märchenprinzessin op. 31 (1915), Nr. 1 (Text von Zofia Szymanowska)Kaija Saariaho (1952–2023)
Parfum de l’instant, aus: Quatre Instants (2002), Nr.3 (Text von Amin Maalouf)Claude Debussy (1862–1918)
L’ombre des arbres dans la rivière, aus: Ariettes oubliées op. L 60 (1880), Nr. 3 (Text von Paul Verlaine)Erich Korngold (1897–1957)
In meine innige Nacht, aus: Drei Gesänge op. 18 (1924), Nr. 1 (Text von Hans Kaltneker)Henri Duparc (1848–1933)
La vague et la cloche, aus: Sämtliche Lieder (1871) (Text von François Coppée)Arnold Schönberg (1874–1951)
Erhebung, aus: Vier Lieder op. 2 (1899), Nr. 3 (Text von Richard Dehmel)Elena Sverdiolaite, Sopran
Gustas Raudonius, KlavierELENA SVERDIOLAITĖ
»Meine Hoffnung ist, dass mein Gesang weiterhin nicht nur meine eigene größte Freude ist, sondern auch etwas, das zur Freude des Publikums beiträgt. Wenn zumindest einige Menschen nach meinem Auftritt das Gefühl bekommen, dass sie sich selbst darin erkannt haben, dass sie gehört, gesehen, berührt und getröstet worden sind, dann ist meine Arbeit nicht umsonst.«Die junge Sopranistin Elena Sverdiolaitė stammt aus Vilnius, Litauen. Ihr musikalisches Fundament wurde in der Musikschule »Liepaitės« gelegt. Nach einem Bachelor in Gesang an der Litauischen Akademie für Musik und Theater 2018 schloss sie ihr Masterstudium ›Musikdramatische Darstellung‹ an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien 2023 mit Auszeichnung ab. 2021/22 war sie Stipendiatin des Anny Felbermayer-Fonds, Wien, und wurde von ›Amicitia‹, dem auf Initiative von Kammersängerin Ildiko Raimondi gegründeten Verein Freunde junger Künstlerinnen & Künstler, unterstützt. Im August 2023 erhielt sie beim Carl-Orff-Wettbewerb in München zwei Sonderpreise, den des Orff-Zentrums und den des Richard-Strauss-Instituts. In der Saison 2024/25 wird Elena Sverdiolaitė Mitglied des Opernstudios am Theater Münster. Zu ihrem Repertoire gehören u. a. Elettra (Idomeneo), Donna Anna (Don Giovanni), Rodelinda (Rodelinda), Pamina (Die Zauberflöte), Musetta (La Bohème), Lauretta (Gianni Schicchi) und Najade (Ariadne auf Naxos).
GUSTAS RAUDONIUS
Seine Leidenschaft für Liedbegleitung entdeckte der junge litauische Pianist 2017, als Bachelorstudent an der Vytautas Magnus Universität in Kaunas. Mit dem Abschluss seines Masterstudiums ›Klavier und Lied‹ an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf 2024 erhielt er dort einen Lehrauftrag. Mit großem Erfolg nahm er an zahlreichen Wettbewerben teil: 2022 am Hugo-Wolf-Liedwettbewerb in Stuttgart und am studentischen Lied-Duo-Wettbewerb in Groningen (Niederlande, 3. Preis). 2023 gewann er den Grand Prix des Nadia- und Lili-Boulanger-Wettbewerbs in Paris, sowie den 1. Preis beim Sieghardt-Rometsch-Wettbewerb für Kammermusik in Düsseldorf. Meisterkurse bei Christoph Prégardien in Bonn und regelmäßige Zusammenarbeit mit den Pianisten David Abramovitz (Frankreich), Reinild Mees (Niederlande) und Eric Schneider (Deutschland) runden seinen künstlerischen Werdegang ab. Im Jahr 2022 wurde Gustas Raudonius Stipendiat des Deutschlandstipendiums und 2023 Stipendiat des Richard-Wagner-Verbands in Düsseldorf.
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Am 5. Februar 1939 wurde Der Mond von Carl Orff im Nationaltheater in München zur Uraufführung gebracht. Genau 85 Jahre später präsentiert nun das Opernstudio der Bayerischen Staatsoper eine hochinteressante und spannende Neuinszenierung dieses Kleinen Welttheaters — junge Profis setzen sich erstmals mit Orffs Werk auseinander und lernen seine besondere Musikdramaturgie aus ganz neuen Blickwinkeln kennen. Dass damit eine lange Zeit der Orff-Abstinenz an der Bayerischen Staatsoper beendet wird, ist das alleinige Verdienst des Staatsintendanten Serge Dorny.
In der Produktion des Opernstudios wird Der Mond gekoppelt mit dem Einakter Lucrezia des italienischen Komponisten Ottorino Respighi. Beide im Lauf der 1930er-Jahre entstandenen Werke erklingen jeweils in reduzierter Fassung; die musikalische Leitung des Bayerischen Staatsorchesters übernimmt Ustina Dubitsky, derzeit Assistentin von François-Xavier Roth beim Gürzenich-Orchester Köln. Verantwortlich für die Inszenierung zeichnet Tamara Trunova aus Kiew, eine der bedeutendsten Vertreterinnen einer neuen Generation ukrainischer Theaterregisseurinnen und Dramatikerinnen, deren jüngste Arbeiten sich intensiv mit dem Thema des Krieges und seine Auswirkungen auf Gesellschaften und Individuen beschäftigt haben. Zentrum ihrer Interpretation der zwei Einakter, die den Kern menschlichen Zusammenlebens und gesellschaftlicher (Un-)ordnung berühren, ist das Thema des Defizits und des Mangels, die zu Gewalt und Raub führen.
Bereits am Tag nach der Premiere stellt das Orff-Zentrum München die Produktion allen Interessierten genauer vor. Gezeigt werden kurze Videoausschnitte, live gesungene Passagen treten ergänzend hinzu. In einem Podiumsgespräch geben u. a. Staatsintendant Serge Dorny, die Regisseurin Tamara Trunova und die Dirigentin Ustina Dubitsky Einblicke in ihre Arbeit und ihre Gedanken zu den Werken sowie in den Produktionsprozess von den ersten Proben bis zur Aufführung (Do, 25. April 2024, 19:00 Uhr).Programm
Ottorino Respighi (1879–1936) I Aus: Lucrezia (1937) I „Che piangeva“
Evgeniya Sotnikova (Gesang) / Joseph Beesley (Klavier)Carl Orff (1895–1982) I Aus: Der Mond (1939) I „Was ist da los? Was soll das sein?“ I „Wie kalt ist’s draußen in der Welt“ I „Sitz ich da am hohen Himmel“
Daniel Noyola (Gesang) / Joseph Beesley (Klavier)Gesprächspartner
Serge Dorny, Ustina Dubitsky, Tamara TrunovaModeration
Thomas RöschEine Veranstaltung der Bayerischen Staatsoper und des Orff-Zentrums München
2023
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»Mythos Prometheus« beim Festival junger Künstler Bayreuth 2021 – Ein persönlicher Bericht von Thomas Rösch
Prometheus gilt seit zweieinhalb Jahrtausenden als das Urbild des titanischen Rebellen, der sich mutig einem übermächtigen Gewaltherrscher entgegenstellt. Auf Befehl des obersten Gottes Zeus zur Strafe für seine Unterstützung der Menschen an die Felsen des Kaukasus geschmiedet, erduldet Prometheus in unbeugsamem Trotz alle Einschüchterungsversuche und Folterungen. Denn er allein hütet ein brisantes Geheimnis: das Wissen um die Umstände, die zum Sturz des obersten Gottes führen werden. Dem Mythos liegt somit der ewige Kampf zwischen Geist und Macht zugrunde – ein Stoff, der gerade heute wieder von brennender Aktualität ist. Das Festival junger Künstler Bayreuth hat es gewagt, Carl Orffs Tragödien-Vertonung Der gefesselte Prometheus im Jahr 2021 trotz Corona-Einschränkungen in großen Teilen szenisch zur Aufführung zu bringen, ergänzt durch die Uraufführung von Prometheus Unbound des Komponisten Fredrik Schwenk, die die Befreiung des Titanen thematisiert. Das Wagnis wurde zum großen Erfolg. Wie kam es dazu? [...]
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Am Sonntag, 10. September 2023, ging der Internationale Carl-Orff-Gesangswettbewerb, veranstaltet vom Orff-Zentrum München, mit großem Erfolg zu Ende. Zu den von der hochkarätigen Jury unter dem Vorsitz von Ioan Holender erkorenen glücklichen Gewinnerinnen und Gewinnern zählen:
– Luise von Garnier, Mezzosopran (1. Preis, 5000 Euro)
– Isabel Grübl, Mezzosopran (2. Preis, 3000 Euro) und
– Tobias Lusser, Bariton (3. Preis, 2000 Euro).Die Sonderpreise (jeweils ein Auftritt bei einer Veranstaltung in der betreffenden Institution) gingen
– vom Festival junger Künstler Bayreuth an Isabel Grübl und Tobias Lusser,
– vom Orff-Zentrum München an Elena Sverdiolaite, Sopran und Caroline Adler, Sopran.
– Das Richard-Strauss-Institut in Garmisch-Partenkirchen wird zu einem späteren Zeitpunkt die Preisträgerin/den Preisträger nachnominieren.Wir wünschen allen Preisträgerinnen und Preisträgern alles erdenklich Gute für ihre zukünftige sängerische Karriere!
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TrioCoriolis, Wolfgang von Schweinitz
Wegen Baumaßnahmen musste das Konzert verschoben werden. Der neue Termin wird bald bekanntgegeben.
Sonderkonzert mit dem TrioCoriolis, das ausschließlich Werken des Komponisten Wolfgang von Schweinitz gewidmet ist. Im Mittelpunkt des Abends, der Teil der Konzertreihe KOLLEKTIVITÄTEN des Ensembles ist, steht die Aufführung des Plainsound String Trio »Afshari«, in Auftrag gegeben vom TrioCoriolis und finanziert durch die Ernst von Siemens Musikstiftung.
Programm
Wolfgang von Schweinitz (* 1953)
Plainsound String Trio »KLANG auf Schön Berg La Monte Young« in 5-limit Just Intonation op. 39 (1999 / 2013)
Gefördert durch den Musikfonds und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
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String Trio »Afshari« in 3-, 11-, 13- & 19-limit Just Intonation Persian Tunes in the Modes of Dastgah-e Afshari Harmonized in the Classical European Counterpoint Tradition op. 67 (2021)
Kompositionsauftrag des TrioCoriolis, finanziert durch die Ernst von Siemens Musikstiftung
TrioCoriolis: Thomas Hofer Violine I Klaus-Peter Werani Viola I Hanno Simons Violoncello
Eintritt: 12 € I Ermäßigt 6 € (für Schüler*innen, Student*innen und Rentner*innen)
Mythos Prometheus I Podiumsgespräch & Filmvorführung I 20. Dezember 2023 I Orff-Zentrum München
Carl-Orff-Meisterkurs für Gesang samt Wettbewerb I 5. bis 10. September 2023 I Orff-Zentrum München
Sonderkonzert mit dem TrioCoriolis I 6. Dezember 2023 I Orff-Zentrum München
2022
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16. bis 18. März 2022
Internationale Tagung· International Conference
Orff-Zentrum München und via ZoomMit Beiträgen von · with papers by: Sebastian Bolz, Anna Bredenbach, Philippe Canguilhem, Antonio Chemotti, Iain Fenlon, Daniele V. Filippi, Inga Mai Groote, Moritz Kelber, Henrike C. Lange, Christian T. Leitmeir, Florian Mehltretter, Benjamin Ory, Katelijne Schiltz, Paul Schleuse, Laurie Stras, Cristina Urchueguía, Kate van Orden, Giovanni Zanovello und Karolina Zgraja.
Alfred Einsteins Untersuchung zur weltlichen Vokalmusik Italiens im 16. Jahrhundert er-schien 1949 in englischer Übersetzung als The Italian Madrigal. Als weitgehend konkurrenzlos gebliebener Versuch, die Entwick-lung und Geschichte der Gattung und ihrer literarischen und kulturhistorischen Kontexte darzustellen, gilt Einsteins Studie bis heute als Standardwerk. Die geplante Erstveröffent-lichung der deutschen Originalfassung erlaubt einen neuen Blick und lädt zu einer Auseinan-dersetzung mit ihrem Nachleben ein.
Drei Ansätze leiten die Re-Lektüre: Aus fach- und wissenschafts-geschichtlicher Sicht stellen sich Fragen nach dem Ort von Einsteins Studie in der Forschungslandschaft der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In musikhistorischer Perspektive müssen die selbst historisch ge-wordenen Ergebnisse zu aktuellen Forschungen zur Frühen Neuzeit in Beziehung gesetzt werden. Zuletzt ergeben sich neue Fragen zu Einsteins wissenschaftlicher und persönlicher Biographie, die auch eine Biographie von Das italienische Madrigal ist.
Die Tagung findet in Präsenz statt. Aufgrund der Pandemie-Beschränkungen ist die Teilnahme für Nicht-Referent:innen ausschließlich online möglich.Die Tagung findet unter dem Dach der Kolloquien des Netzwerks für Renaissancemusik Troja statt. · The conference is part of the colloquia of the Network for Renaissance Music Troja.
2021
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30. September 2021, 19.30 Uhr
Konzert als Live-Onlinestream aus dem Orff-Zentrum München
Orff Jazz Oktett
Konzert mit der Schlagzeugerin und Komponistin Mareike Wiening und Band
Mareike Wiening – Schlagzeug I Yara Linss – Vocals I Markus Harm – Saxophon I Robert Cozma – Posaune I Jonathan Hofmeister – Klavier I Volker Heuken – Vibraphon I Sebastian Klose – Kontrabass I Jakob Dinkelacker – PercussionGefördert vom Kulturfonds Bayern, LfA Förderbank Bayern, Carl Orff Stiftung, Stadt Nürnberg
Mareike Wienings Orff Jazz Oktett ist das einzige Jazz-Projekt des Carl-Orff-Jahrs 2020/21.
Carl Orff war fasziniert von den ungeraden Rhythmen, die zu seiner Zeit vor allem von Miles Davis und Don Ellis verbreitet wurden. Er war experimentierfreudig, liebte die Improvisation und war immer offen für Neues. Auszüge aus Der Sommernachtstraum, Der Mond, Musik für Kinder und vielen weiteren Orff-Werken wurden für dieses Projekt in ein Jazzgewand gepackt und neu arrangiert. Dazu kommen von Orff inspirierte Eigenkompositionen und eine Band mit acht Ausnahmemusikern, die zu einer Einheit verschmelzen und keinen Halt vor spontanen musikalischen Experimenten machen. Freuen Sie sich auf einen spannenden Abend – ganz im Sinne eines jazzigen Carl Orff!
Konzerte führten sie durch ganz Deutschland und nach Dänemark, Frankreich, Schweiz, Slowenien, Norwegen, Litauen, Brasilien und die USA. Sie gab Workshops und Konzerte u. a. in der Carnegie Hall, Blue Note NYC, Jazzgallery NY, Jazzclub Unterfahrt, A-trane Berlin, New York Winterjazzfest, Atlanta Jazzfestival, Elbjazz Hamburg. Außerdem wirkte Mareike bei zahlreichen Musical- und Theateraufführungen in Europa und bei Off-Broadway Shows in New York City, mit. Zusammengearbeitet hat sie mit namhaften Musikern wie John Zorn, Stefon Harris, Dan Tepfer, Dayna Stephens, Fabian Almazan, Johannes Enders, Adrian Mears, Ben Wendel uva. Sie ist Kulturförderpreisträgerin ihrer Heimatstadt Herzogenaurach und des Landkreises Erlangen-Höchstadt. Sie nahm als Stipendiatin am international renommierten Jazz-Meeting „Banff“ in Kanada teil und belegte den zweiten Platz bei der Audition des Theolonius Monk Institute of Jazz in Los Angeles. Mareike ist MEINL-Endorserin für Becken und Sticks.
Geboren im fränkischen Erlangen begann Mareike Wiening ihr musikalisches Leben zunächst am Klavier. Danach folgte die Querflöte und der Gesang bevor sie mit 15 Jahren schließlich zum Schlagzeug wechselte. Frühe Erfolge waren etwa das Bundesjugendjazzorchester, Jugend Jazzt und das IASJ Meeting (Leitung Dave Liebman) in Sao Paulo, Brasilien. Mareike hat einen Bachelor of Music von der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Mannheim, vom Rytmisk Musikkonservatorium Kopenhagen und einen Master of Music von der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Mannheim. Sie ist zweifache Stipendiatin des DAAD und hat dadurch ebenfalls einen Master of Music der New York University. Zu ihren Lehrern und Förderern zählen namhafte Musiker wie Stefon Harris, Michael Küttner, Tony Moreno, Guillermo Klein, Henry Cole und Marilyn Mazur.
2020
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9. März 2020, 17.30 Uhr
Pressegespräch
Carl-Orff-Jahr 2020
30 Jahre Orff-Zentrum MünchenDas musikalische Programm:
Carl Orff: Quartettsatz in h-Moll (1914)
Streichquartett des Münchener Kammerorchesters
Ausschnitte aus Carl Orff: Die Kluge — Die Geschichte von dem König und der klugen Frau (1943) Eine Produktion des Staatstheaters am Gärtnerplatz München»Alles Orff. Bayernweit!«, so lautet die Devise des Freistaats Bayern für 2020, denn am 10. Juli 2020 wäre Carl Orff 125 Jahre alt geworden. Ein Jahr lang wird der weltberühmte bayerische Komponist gefeiert, mit zahlreichen Veranstaltungen, Konzerten, Projekten und Ausstellungen bayernweit. Das Programm: 15 x Carmina Burana, 8 x Astutuli, 7 x Die Bernauerin, 4 x Tanzende Faune, 3 x Der Mond, 2 x De temporum fine comoedia und sehr viel mehr. Dazu Education-Projekte und Ausstellungen. Das Themenjahr steht unter der Schirmherrschaft des Staatsministers Bernd Sibler, MdL, der auch den Festakt am 10. Juli 2020 im Prinzregententheater eröffnen wird.
Unterstützt und gefördert wird das Orff-Jahr 2020 dankenswerterweise durch die Carl-Orff-Stiftung und den Kulturfonds Bayern.
2019
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14. bis 16. November 2019
Interdisziplinäre wissenschaftliche Konferenz
Leo Kestenberg (1882 – 1962), einflussreicher Musikreferent im Preußischen Kultusministerium während der Weimarer Republik, leitete Anfang der 1920er-Jahre eine grundlegende Reform der Musikerziehung ein und zeigte großes Interesse an Carl Orffs (1895 – 1982) Schulwerk. 1932 / 33 wurde er von den Nationalsozialisten aus seinem Amt gedrängt und aus Deutschland vertrieben. Neueste Forschungen haben ergeben, dass Kestenbergs Einfluss auf das Schulwerk von Orff viel weiter reichte als bislang angenommen; zudem konnte belegt werden, dass die beiden Männer sich zeitlebens gegenseitig
zuhöchst schätzten. Neben ihren pädagogischen Initiativen verband den Pianisten Kestenberg, der u. a. bei Ferruccio Busoni studiert hatte, und den Musiktheater -Komponisten Orff nicht zuletzt auch das Interesse an der Musik früherer Jahrhunderte. Die interdisziplinäre wissenschaftliche Konferenz Kunst und Pädagogik – Pädagogik als Kunst. Carl Orff und Leo Kestenberg als Impulsgeber, die von der Internationalen Leo-Kestenberg-Gesellschaft in Zusammenarbeit mit dem Orff-Zentrum München veranstaltet wird, soll die sozialen und geistesgeschichtlichen Hintergründe dieser vielfältigen Beziehung zwischen Kestenberg und Orff thematisieren und auch Aspekte der internationalen Rezeption ihrer pädagogischen und musikalischen Impulse beleuchten.
Der Eröffnungsabend ist mit Vortrag und Konzert den Jubilaren des kommenden Jahres gewidmet: Ludwig van Beethoven (250. Geburtstag) und Carl Orff (125. Geburtstag). Anlässlich des 100. Todestages von Beethoven 1927 publizierte Kestenberg eine wegweisende Schrift mit dem Titel Beethoven-Feier. Anregungen (Berlin 1926); für den noch sehr jungen Carl Orff zählten ab 1903 Konzertaufführungen und Kammermusik-Bearbeitungen der Symphonien Beethovens zu den stärksten und nachhaltigsten musikalischen Eindrücken. Der Musikhistoriker Professor Helmut Loos spricht demzufolge über die »Beethoven-Rezeption um 1900«, das Diogenes Quartett und der Pianist Andreas Kirpal spielen Werke von Ludwig van Beethoven und Carl Orff.
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28.07.2019 (11 & 15 Uhr)
Filmvorführung
Einführung
Dr. Thomas Rösch und Peider A. Defilla (Filmregisseur)Oedipus der Tyrann (1959)
Antigonae (1949)
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15.07.2019
Vortrag und Filmvorführung
Africa the Beat
Ein Film und Vortrag von Polo Vallejo
In Zusammenarbeit mit dem Instituto Cervantes Múnich
2018
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20.12.2018
Konzert und Filmvorführung
Traditionelle bayerisch-österreichische Weihnachtslieder und Instrumentalstücke
Carl Orff/Gunild Keetman: Die Weihnachtsgeschichte (1948)
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12.12.2018
Vortrag und Kabinettausstellung
Jean-Pierre Ponnelle zum 30. Todestag
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20.11.2018
Konzert
From Orff On/Further
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11.10.2018
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15.03.2018
Konzert und Lesung
Alt-Wiener Faust A teuflische Hetz – literarisch und musikalisch
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22.03.2018
Vortrag und Konzert
»Etlich Liedlein zu singen oder uff der Orgeln und Lauten zu schlagen« – Stimmbücher und Tabulaturen aus dem 16. und 17. Jahrhundert
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16.04.2018
Konzert
Werke für Streichtrio von Mozart, Toch, Orff und Aperghis
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15.05.2018
Konzert
Kammermusik und Lieder von Tzvi Avni, Carl Orff und Arnold Schönberg
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13.06.2018
Figurentheater und Konzert
Balinesisches Figurentheater / Traditionelle und neue Gamelan-Musik
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03.07.2018
Filmvorführung
2017
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21.02.2017
Eine digitale Präsentation in Worten, Bildern und Musik
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Mittwoch, 15. März 2017, 20 Uhr
Lieder von Robert Schumann und Carl Orff
Kammermusik von Franz SchubertCarl Orff (1895−1982)
Frühe Lieder
»Immer leiser wird mein Schlummer« (Hermann Lingg) op. 8,2 (1911)
»Als mich dein Wandeln an den Tod verzückte« (Franz Werfel) (1920)
»Litanei eines Kranken« (Franz Werfel) (1921)
Franz Schubert (1797−1828)
Fantasie in C-Dur für Violine und Klavier op. post. 159 D 934 (1828)
Andante molto – Allegretto – Andantino – Tempo I – Allegro vivace – Allegretto – PrestoRobert Schumann (1810−1856)
Liederkreis ( Joseph von Eichendorff) op. 39 (1840)
I. »In der Fremde«
II. »Intermezzo«
III. »Waldesgespräch«
IV. »Die Stille«
V. »Mondnacht«
VI. »Schöne Fremde«
VII. »Auf einer Burg«
VIII. »In der Fremde«
IX. »Wehmut«
X. »Zwielicht«
XI. »Im Walde«
XII. »Frühlingsnacht«In Zusammenarbeit mit dem Institut français München
Mathilde Cardon, Mezzosopran
Thomas Gautier, Violine
Michèle Scharapan, Klavier
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Donnerstag | 6. April 2017 | 20 Uhr
Minas Borboudakis
Werke für Percussion — »In memoriam Peter Sadlo«Requiem für einen Felsen für Schlagzeugquartett (2016/17)
Evlogitária — In memoriam Iannis Xenakis für Schlagzeug solo (2001)
Unisono für zwei Schlagzeuger (2003)
Nachklänge des Meeres (V) für Schlagzeug solo (1997)
Dead Strokes für Marimba solo und Schlagzeugquartett (2006)Sätze IV bis VII aus Angels für Schlagzeugquartett und Elektronik (2013/14)
IV. »lux aeterna« — V. »fallen angel – intermezzo«
VI. »… and armies of angels were astound« — VII. »HE has risen from death«Richard Putz, Sergey Mikhaylenko, Špela Mastnak, Patrick Stapleton, Daniel Martinez (Schlagzeug)
Paolo Mariangeli (Klangregie)Minas Borboudakis (Dirigent)
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27.04.2017
Vortrag: Dr. Oswald Georg Bauer »Carl Orff und Wieland Wagner«
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29./30.07.2017
Eine Veranstaltung des Instituts für Musikwissenschaft und des Instituts für Englische Philologie der Ludwig-Maximilians-Universität München in Zusammenarbeit mit dem Orff-Zentrum München
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18.07.2017
Konzert und Podiumsgespräch
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25.07.2017
Konzert mit dem Ensemble Phoenix Munich
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29.11.2017
Film und Lesung
Carl Orff liest aus seiner Dokumentation Hans Schneider (1927‒2017) zum Gedenken
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14.12.2017
Historische Tondokumente II
Bayerischer Rundfunk 1960Carl Orff
Die Bernauerin
Ein bairisches Stück (1947)
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5.12.2017
Konzert und Podiumsgespräch
Wilhelm Killmayer – Lehrer und Schüler
Eine Veranstaltung des Orff-Zentrums München in Zusammenarbeit mit aDevantgarde e. V.
2016
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Mittwoch, 27. April 2016, 20 Uhr
Werke von Morton Feldman V
Morton Feldman (1926–1987)
For Stefan Wolpe (1986) für gemischten Chor und zwei VibraphoneOnly (1947) für Stimme (Text: Rainer Maria Rilke)
The Rothko Chapel (1971) für Sopran solo, Alt solo, doppelten gemischten Chor, Schlagzeug, Celesta und Viola
Petra Hoffmann, Sopran
Sabine Knorr (via-nova-chor), Alt
via-nova-chor, Leitung: Florian Helgath
Sebastian Förschl und Thomas Hastreiter, Schlagzeug
Andreas Skouras, Celesta
Kelvin Hawthorne, Viola
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Donnerstag, 9. Juni 2016, 19 Uhr
»CARMINA – Es lebe der Unterschied!«
Ein inklusives Tanzprojekt mit Carl Orffs Carmina Burana
Filmvorführung
»Carmina – Es lebe der unterschied!«
Dokumentarfilm von Sebastian Heinzel (Deutschland 2014, 80 min.)