Das Gesamtwerk
Carl Orffs Gesamtwerk – pädagogisches und künstlerisches Schaffen – entspringt nicht nur einer gemeinsamen konzeptionellen Idee, es ist auch ganz wesentlich von der fortwährenden gegenseitigen Befruchtung und Inspiration dieser beiden Schaffensbereiche geprägt. Erfahrungen aus der praktischen Arbeit an der Günther-Schule in den 1920er- und 1930er-Jahren fanden nicht nur Eingang in die Publikationen des Orff-Schulwerks, sie schlugen sich auch deutlich und nachhaltig in Orffs kompositorischer Arbeit nieder. So finden sich zahlreiche Motive und Anleihen aus dem Schulwerk in seinem künstlerischen Schaffen wieder. Nicht zuletzt war auch das für sein Schulwerk entwickelte Orff-Instrumentarium für sein Bühnenschaffen von grundlegender Bedeutung. Obgleich sich das Werk von Carl Orff so in einzigartiger Weise auszeichnet und die beiden Bestandteile dadurch eng aneinander gebunden sind, erwies sich hier aus systematischen Gründen doch eine getrennte Darstellung als pragmatisch und sinnvoll.
»Mein Schulwerk und mein künstlerisches Schaffen, beides entstammt der gleichen Wurzel, beides der Idee Musikē, der Verbindung von Wort, Ton und Gebärde. Wie diese Idee ein Credo meines ganzen Bühnenwerks ist, so liegt sie auch meinem Schulwerk zugrunde.«
(Carl Orff, 1978)
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Carl Orff's entire oeuvre - pedagogical and artistic - not only originates from a common conceptual idea, it is also very much characterised by the continuous cross-fertilisation and inspiration of these two creative areas. Experiences from the practical work at the Günther School in the 1920s and 1930s not only found their way into the publications of the Orff Schulwerk, they also had a clear and lasting impact on Orff's compositional work. Numerous motifs and borrowings from the Schulwerk can be found in his artistic work. Last but not least, the Orff instruments developed for his Schulwerk were of fundamental importance for his stage work. Although Carl Orff's work is so uniquely distinguished and the two components are thus closely bound to each other, a separate presentation proved pragmatic and sensible here for systematic reasons.
»My school work and my artistic work, both come from the same root, both from the idea of Musikē, the combination of word, sound and gesture. Just as this idea is a credo of my entire stage work, so it also underlies my school work.«
(Carl Orff, 1978)