Münchner Marionettentheater Zuschauerraum

Carl Orff und das Marionettenspiel

STELLDICHEIN!#2

Die Reihe Stelldichein! nimmt Spielzeitmotto und Themen der Opernpremieren zum Ausgangspunkt und entwickelt mit kulturellen Partnern der Stadt individuelle Formate, interdisziplinär und vielseitig.

Eine Kooperation der Bayerischen Staatsoper mit dem Münchner Marionettentheater

Anlässlich der bevorstehenden Premiere von Lucrezia / Der Mond im Cuvilliés-Theater widmen wir uns dem zweiten Komponisten dieses Doppel-Opernabends: Carl Orff. Wir sind zu Gast im Münchner Marionettentheater, das seit den 1950er-Jahren in jeder Spielzeit mindestens eines seiner Stücke auf dem Spielplan hat. Regelmäßig werden hier Bühnenwerke des Münchners Orff, für den seit seiner Kindheit das Figurentheater zutiefst prägend war und zeitlebens eine wichtige Rolle gespielt hat, für das Marionetten-, Puppen- und Sprechtheater adaptiert, wobei großartig verspielte Inszenierungen für Jung und Alt entstehen. Wenngleich gerade in Orffs Werk Figuren- und Musiktheater eng miteinander verknüpft sind, sind Wirkungsmechanismen, Anforderungen und Möglichkeiten dieser Theaterformen einander zum Teil diametral entgegengesetzt. Gemeinsam mit Siegfried Böhmke, dem Intendanten des Münchner Marionettentheaters, Ustina Dubitsky, Dirigentin der Opernstudioproduktion Lucrezia / Der Mond und der Theaterwissenschaftlerin Prof. Dr. Johanna Zorn wollen wir den Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen mit lebenden Körpern und Puppen erarbeiteten Produktionen nachgehen.

Gesprächspartner: Ustina Dubitsky, Johanna Zorn, Siegfried Böhmke
Gesang: Nikita Volkov
Klavier: Tackyoung Chung

Mittwoch, 10. April 2024, 19 Uhr

Tickets


LUCREZIA / DER MOND

Premiere des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper am 24. April 2024

Komponist Ottorino Respighi / Carl Orff. Libretto von Claudio Guastalla, Reduzierte Fassung von Richard Whilds (2024) / Libretto vom Komponisten nach dem gleichnamigen Märchen der Gebrüder Grimm, Reduzierte Fassung von Takénori Némoto (2007).

Un atto in tre momenti (1937)/ Ein kleines Welttheater (1939)

Die neue Produktion des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper verknüpft zwei Opern aus den 1930-er Jahren miteinander, Ottorino Respighis Lucrezia und Carl Orffs Der Mond, beide in reduzierten Fassungen; Lucrezia ist für ein kleineres Orchester eingerichtet von Richard Whilds, Der Mond Takénori Némoto. Am Pult des Bayerischen Staatsorchesters steht Ustina Dubitsky, früheres Mitglied des Kinderchores der Bayerischen Staatsoper, die hiermit ihr Debüt als Dirigentin am Haus gibt. Regie führt Tamara Trunova, eine junge ukrainische Regisseurin aus Kiew, deren Arbeiten der letzten Jahre sich intensiv mit dem Thema des Krieges, seinen Dynamiken und Konsequenzen für Gesellschaften und Individuen beschäftigt haben. Zentrum ihrer Interpretation der zwei Opern, die uns an den Kern menschlichen Zusammenlebens und gesellschaftlicher (Un-)ordnung führen, ist das Thema des Defizits und des Mangels, der zum Raub führt. In Lucrezia beraubt der Mensch den Menschen, im „kleinen Welttheater“ Der Mond berauben die Menschen eine ganze Welt. Mit ihrer Neudeutung von Der Mond kommt das Werk nach seiner Uraufführung an der Bayerischen Staatsoper im Jahr 1939 und einer Neuinszenierung im Jahr 1958 zum dritten Mal auf die Bühnen dieses Hauses.

Regieteam

Vorstellungen im  Cuvilliés-Theater I 19.30 Uhr

LUCREZIA / DER MOND - Tamara Trunova über die Inszenierung