© Jan Adamiak

Aufgaben und Tätigkeiten

Im Orff-Zentrum München wird der umfangreiche künstlerische Nachlass des Komponisten betreut, seine Erschließung, Archivierung und sachgerechte Aufbewahrung besorgt und die Bereitstellung für Wissenschaft und Praxis gewährleistet. Kontinuierlich wird der Nachlass durch Neuerwerbungen ergänzt. Die Nachlässe von Künstlern aus dem Umfeld Carl Orffs – etwa der Musik- und Tanzpädagoginnen Gunild Keetman und Dorothee Günther, des Orff-Forschers und engen Vertrauten des Komponisten Werner Thomas sowie des Musikwissenschaftlers Stefan Kunze – erweitern den Archivbestand. Im Unterschied dazu widmet sich das 1961 gegründete Department für Elementare Musik- und Tanzpädagogik - Orff Institut in Salzburg schwerpunktmäßig dem Orff-Schulwerk und den damit verbundenen pädagogischen Aufgaben.

Zu den administrativen Aufgaben des als eigenständige Behörde eingerichteten Staatsinstituts gehören, neben der Mittelbewirtschaftung nach den Haushaltsgrundsätzen des Freistaats Bayern, die eigenständige Personalverwaltung sowie die Betreuung der Liegenschaft. Der Unterhalt der baulichen Anlagen erfolgt in Kooperation mit dem Staatlichen Bauamt München 2.

In den über 30 Jahren seines Bestehens hat sich das Orff-Zentrum München als Forschungsstätte für Studenten, Wissenschaftler, Musikpädagogen und Musiker profiliert, ist Anlaufstelle für Theaterpraktiker, Journalisten und alle an Leben und Werk des Komponisten Carl Orff Interessierten geworden und hat durch eigene Publikationen den wissenschaftlichen Diskurs erweitert. Mit der Vielzahl seiner Veranstaltungen – Symposien, Ausstellungen, Konzerte, Vortragsabende, Filmvorführungen – ist es zu einer bekannten und etablierten Kultureinrichtung in München geworden.

Große Ausstellungen wie »Carl Orff und sein Bühnenwerk« (Münchner Stadtmuseum, 1996), »Carl Orff – Humanist gegen den Strom der Zeit« (Münchner Gasteig, 2007) und »75 Jahre Carmina Burana« (Bayerische Staatsbibliothek, 2012) machten das Werk des Komponisten auch für interessierte Laien anschaulich. Internationale Tagungen zu unterschiedlichsten Themen wie etwa zur »Situation der Musik in Deutschland in den dreißiger und vierziger Jahren« (1994), zur »Geschichte der Günther-Schule« (1998), zu der Millenniumsveranstaltung »Gegenwart in der Zukunft: Komponisten-Institute und ihr Auftrag« (2000), zu »Gunild Keetman – Pädagogin und Komponistin« (2004), zum »Musiktheater von Carl Orff« (2007) und zu »Carl Orffs Bühnenerstling Gisei – Das Opfer« (2010) sammeln und fokussieren die musik- und theaterwissenschaftliche Auseinandersetzung mit Leben und Schaffen des Komponisten und seiner künstlerischen Weggefährten und wirkten weit über Bayerns Grenzen hinaus.

Die Arbeit der nächsten Jahre gilt vertiefenden Forschungen speziell zur Biographie von Carl Orff. In einem groß angelegten Projekt wird der gesamte Nachlass nach der bereits erfolgten Sichtung und Katalogisierung digital (erst-)erschlossen und zunächst intern schutzdigitalisiert. Dabei konnte die technische Einrichtung des institutseigenen Digitalisierungsbereichs auf Basis der Beratung und Unterstützung durch das Digitalisierungszentrum der Bayerischen Staatsbibliothek erfolgen. Die Erschließung der Metadaten von und über Carl Orff in den Archiven des Bayerischen Rundfunks kann in Kooperation mit dem BR im Lauf der nächsten Monate fortgesetzt werden. Das Schaffen Carl Orffs in Veranstaltungen zu vermitteln und lebendig zu erhalten, bleibt daneben weiterhin eine wichtige Säule der Arbeit des Orff-Zentrums München.

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