Komponistenporträt Nikolaus Brass
Unser Komponistenporträt widmete sich diesmal Nikolaus Brass. Ursprünglich Mediziner, studierte Brass bei Peter Kiesewetter in München, Michael Bayer in Berlin und Helmut Lachenmann in Hannover. Sein umfangreicher Werkkatalog verzeichnet Vokal-, Orchester- und Kammermusik sowie seit einiger Zeit auch Beiträge für das Musiktheater; zahlreiche Rundfunkproduktionen und CD-Veröffentlichungen belegen eindrucksvoll das anhaltende Interesse an seiner Musik. Auf dem Programm des reinen Klavierabends standen neben Werken von Nikolaus Brass (darunter eine Uraufführung) Kompositionen von Franz Liszt und Arnold Schönberg – beide zu ihrer Zeit und auf jeweils ganz eigene Weise Visionäre und Vorreiter der musikalischen Entwicklung. Die Gestaltung des Porträtkonzerts lag ganz in den Händen des international renommierten und gefragten Pianisten Jean-Pierre Collot, eines ausgewiesenen Spezialisten für neue Musik. Ein Gespräch zwischen Collot und Brass ergänzte auf ideale Weise dieses Konzert.
Aktuelles
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09.12.2024
George Grosz in Musik
(München, 5. Dezember 2024) Kammermusikwerke dreier weltberühmter Münchner Komponisten des 20. Jahrhunderts standen auf dem Programm des jüngsten Konzerts im Münchner Orff-Zentrum: Carl Orff, Karl Amadeus Hartmann und Richard Strauss. Wo sonst bekommt man in München ein solch interessantes Programm mit drei weitgehend unbekannten Werken dieser Komponisten zu hören? Im gegenwärtigen Konzertbetrieb der Stadt mit seiner Mainstream-Ausrichtung nirgends, muss man leider sagen. Umso erfreulicher, dass das Orff-Zentrum diese Lücke immer wieder mit Spannendem und Unbekanntem füllt.
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Das Orff-Zentrum München in der Kaulbachstrasse 16 ist eine Einrichtung des Freistaats Bayern. Es wurde 1990 eröffnet, »um die lebendige Auseinandersetzung mit Leben und Schaffen des Komponisten Carl Orff zu fördern und der wissenschaftlichen Erforschung seines Werkes neue Impulse zu geben«. Direktor des Instituts ist der Musikwissenschaftler Dr. Thomas Rösch. Nahezu der gesamte Nachlass Carl Orffs ist hier gelagert. Denn das Orff-Zentrum München arbeitet eng mit der Carl-Orff-Stiftung, der Eigentümerin des Nachlasses, zusammen, einer gemeinnützigen öffentlichen Stiftung bürgerlichen Rechts mit Sitz in Dießen am Ammersee. Hier im nahen St. Georgen lebte der Komponist von 1955 bis zu seinem Tode 1982. Noch heute kann man sein Arbeitszimmer besichtigen, seine umfassende Bibliothek und vielerlei wertvolle Instrumente sehen, u. a. den Flügel, auf dem auch die Carmina Burana komponiert wurden. Testamentarisch hatte Orff verfügt, dass seine Witwe Liselotte (1930–2012) den Nachlass verwaltet. In Kontakt mit dem Freistaat Bayern begab man sich bald nach seinem Tod auf die Suche nach einem Sitz für Orffs Nachlass in München. Zufällig stieß man auf das ansehnliche Gebäude in der Kaulbachstraße, ohne zu ahnen, dass einst genau hier von 1936 bis 1944 die Günther-Schule ihren Sitz hatte, jene Ausbildungsstätte für Gymnastik, Rhythmik, Musik und Tanz, die Carl Orff zusammen mit Dorothee Günther 1924 gegründet hatte und aus der das Orff-Schulwerk als Elementare Musikübung (1932–35) hervorging. Ab 1967 war hier die Münchner Hochschule für Fernsehen und Film untergebracht und es gingen Größen wie Wim Wenders, Alexander Kluge und Bernd Eichinger ein und aus. Mit dem Orff-Zentrum München fand das Haus 1990 zu seiner Bestimmung zurück. Heute wird hier Orffs Nachlass von Wissenschaftlern betreut, sein Schaffen und seine Biografie erforscht und sämtliches Material von und über Carl Orff gesammelt und archiviert. In dem schönen Saal im ersten Obergeschoss finden Veranstaltungen, wie Konzerte, Filmvorführungen, Vorträge, Symposien, Ausstellungen und vieles mehr statt.